Für den 06.11. hatte ich eine Tour in den Schmilkaer Felskessel geplant. Dafür gabs drei Gründe: 1. das schöne November-Wetter, 2. die Fluchtwandstiege fehlte mir noch, und 3. hatte ich den Oberen Terrassenweg mit den zwei schmalen Felsbändern zwischen Rübezahlstiege und Lehnsteig lange nicht gemacht. Im Forumsbeitrag vom 22.10. "Mein Freund der schwarze Pfeil ..." wurde ja schon mehrfach über die zwei schmalen Stellen diskutiert, wie man die am besten macht, deshalb wollte ich dort mal ein Video drehen.
Los gings 8:15 am Parkplatz in Schmilka, den Heringsgrund hoch, dann rechts den Kletterzustieg bis zum Schneeberger Loch und zur Fluchtwand. Die Fluchtwandstiege hoch bis zu der Stelle, wo es gelaufen ist und gleich wieder runter, meinen Rucksack hatte ich unten gelassen. Nun den oberen der beiden Kletterzustiege rüber bis zum Schwarzen Horn und die Rübezahlstiege hoch. Am Ausstieg dann rechts über die 1. schmale Felsband-Stelle auf den oberen Terrassenweg. Am Märchenturm, dem 2. schmalen Felsband und der Feldschmiede vorbei zum Lehnsteig. Nun den Lehnsteig bis kurz vor den Reitsteig und links über die verschiedenen Kletterzustiege zu allen 4 Schneeberger Aussichten, laut Böhm-Karte sind es sogar 5. Von Süd nach Nord: Die 1. Aussicht ist die beim Heringsgrundhorn, die 2. ist das lange Felsriff am Märchenturm mit den zwei Spalten, über die früher zwei Brücken gingen. Die 3. und 4. Aussicht liegen beide zusammen auf einem Riff, die 3. ist der Blick zum Märchenturm, die 4. ist direkt über dem Schwarzen Horn und der Rübezahlstiege, unterhalb der Aussicht geht das erste schmale Felsband entlang. Die 5. Aussicht ist die zwischen Rübezahlstiege und Schneeberger Loch, mit Blick zur 80 Meter hohen Wenzelwand. Die Sonne schien auf die Felsriffe, es waren bestimmt 15°C, aber teils starker Wind, die Sicht war sehr diesig. Nachteil beim Fotografieren und Filmen: auch tagsüber stand die Sonne schon so tief, daß sie manchmal von vorn in die Kameralinse schien. Nun zurück zum Lehnsteig und den runter, links noch kurzer Abstecher zur Aussicht am Lehnriff. Den Lehnsteig weiter runter und nach Schmilka zurück, 16:15 am Parkplatz, insgesamt 8 Stunden.
Fazit: Alles Super, das Wetter, die Wege, die Aussichten, einfach eine Traumtour.
Anmerkungen zu den schweren Stellen:
Die Fluchtwandstiege ist nichts für normale Wanderer, leichtes klettern ist gefragt, Schwierigkeit 1. Mit Sicherung von oben aber unbedingt empfehlenswert, besonders für Kinder und Anfänger, kurz vor dem Ausstieg ist eine Abseilöse. Man kann teilweise im Kamin klettern, aber auch immer rechts an der Kante. Der Tiefblick und die ganze Aussicht dort ist einmalig. Ein großer Rucksack ist beim klettern hinderlich, den müßte man an einem Seil nachziehen.
Zu den zwei schmalen Felsband-Stellen am Oberen Terrassenband: Die 1. Stelle oberhalb der Rübezahlstiege geht sehr gut im Sitzen, man hat mit dem Hintern immer eine große Auflagefläche, wegrutschen kann man nicht. Am Anfang und am Ende kann man sogar mehrere Meter in leicht geduckter Haltung laufen. Die schmalste Stelle ist nur 1,5 Meter lang, und genau dort hat man in sitzender Stellung unten zwei Kerben für die Hacken beider Füße, aber unbedingt braucht man die nicht. Die Stelle im aufrechter Haltung zu probieren war mir zu unsicher, ich bin schließlich keine 50 mehr. Bin auf dem Band dreimal hin und her, um die ganze Begehung auf Video zu dokumentieren, die Kamera war dabei an einem Trekkingstock und der zusätzlich an einem Baum befestigt.
Die 2. schmale Stelle, nach dem Märchenturm: Die Stelle geht normal mit laufen, auf den letzten Metern kann man sich mit einer Hand links an der Wand abstützen, dann kommt schon die Stelle, wo unten rechts zwei kleine Felsblöcke liegen, auf die man runter muß, da sind links an der Wand zwei künstliche Löcher für die Hände zum festhalten und runtertreten, man kann auch springen. Aus der anderen Richtung, vom Lehnsteig kommend, kann man zuerst mit den zwei künstlichen Löchern gut von den zwei Felsblöcken zur Wand übertreten, dann zwei Schritte links und es wird leichter. Bedingung: trockener Fels und gute Sohle. Und man darf sich nicht von dem etwas schrägen Band
abschrecken lassen, die Reibung ist trotzdem sehr gut. Filmen konnte ich dort nur von einer Seite, auf der anderen Seite war nichts zum Kamera befestigen.
Und hier die Videoaufnahmen dazu, das 3. mit dem Oberen Terrassenband ist nicht gelistet bei Youtube:
Fluchtwandstiege: https://youtu.be/Hw4KvDdV6mA
Rübezahlstiege: https://youtu.be/5GqgMUME3DE
Oberes Terrassenband: https://youtu.be/5eSXZWJOQLg
Schneeberger Aussichten: https://youtu.be/iFR0LKjIYYk
Aussicht am Lehnriff: https://youtu.be/QHM5B4t11d8



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