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Autor Thema:Sprengen? Thema geschlossen
Michael
Administrator
Beiträge: 366
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Beitrag Sprengen?
am 03.04.2021, 21:44

Wir hatten gestern wieder mal ein Gespräch mit einem NP-Ranger am Zeughaus, der meinte, Menschen können die Fichten nicht umsägen, viel zu gefährlich, weil die einfach so lautlos umfallen.

Aber wie wäre es mit Anbringung einer Sprengladung und dann alle aus sicherer Entfernung sprengen?

Leider fiel mir das gestern bei dem Gespräch noch nicht ein.

Kein Scherz, wird in Deutschland durch THW und BW schon durchgeführt laut Google-Suche.

Michael
Administrator
Beiträge: 366
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Beitrag Re: Sprengen?
am 03.04.2021, 21:51

Link dazu von jemanden, der damit Geld verdient:

Sturm und Drang (Sprengung von Holz)

spreewolf
Stiegengeher
Beiträge: 981
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Beitrag Re: Sprengen?
am 04.04.2021, 03:30

Sag ich doch. Ist keine Hexerei sondern normales Handwerk !!

Fossil
Stiegengeher
Beiträge: 322
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Beitrag Re: Sprengen?
am 05.04.2021, 15:36

Kurz bevor es heute regnete, schwebte einer der beiden, seit mehreren Jahren hier lebenden Bussarde, über einem kleinen Wäldchen und dem angrenzenden Feld hier zu Hause und ich dachte, wie der wohl auf eine Sprengung reagieren würde und ich dachte an "Willkommen in Mordor" von MStreicher. Könnt Ihr Euch an unsere Kommentare erinnern? Heute wären wir froh, es wäre so im vorderen Zschand gemacht worden, von den vielen zugeworfenen Schlüchten abgesehen, wo wir noch gar nicht wissen, ob deren Zuwurf ein Grund für eine notwendige Genehmigung der Vorausfällungen betroffener Fichten durch die Landesdirektion war.
Zurück zum Thema Sprengungen, das hatten wir schon mal und ich will auch nicht wieder mit der ethischen Keule in die "offene Zugsäge" rennen. Ja, Sprengungen sind ein richtiges Handwerk und wenn man es richtig macht, vielleicht auch nicht schlimmer wie ein Harvester mit seinem Krach, dem Kettenöl und seinen den Boden auf jahrzehnte verdichtenden Reifenspuren.

Wir reden davon, wie wir unsere Umwelt, also auch unser Wandergebiet nach unseren Vorstellungen gestalten und das Problem ist, die maßgeblichen Akteure der NPV haben kein langfristiges Konzept, die Nutzung des vorgefundenen ehemaligen Landschaftsschutzgebietes mit den auch vorgefundenen und immer noch vorhandenen Wanderern und Bergsteigern zu vereinbaren. Keine Frage, der Borkenkäferbefall hat das Thema ungleich verschärft, Ursache ist der nicht, auch nicht Herr Zimmermann (NPV), aber er und seine Vorgänger können seit dreißig Jahren einfach nicht mit dem Erbe dieser KULTURLANDSCHAFT (siehe DietmarWG 20.02.20) umgehen, dabei gab es mal einen herausragenden Oberförster Dietrich Graf mit Visionen und auch mit Kreuz gegenüber Parteifunktionären.

Was macht man also............?
Ja und was machen wir also? Warscheinlich das pragmatischste, wir stimmen mit den Füßen ab und spuren neu , das ist warscheinlich das unschädlichste, wenn die NPV nicht willens und in der Lage ist, mit akzeptablen Lösungen selber sinnvoll zu gestalten, weil man lieber auf ferne Europarcfreunde hört. Da nützen auch die in fünf Jahren für Wege ausgegebenen 3,3 Mio € nichts und am 02.04. umfasste die Liste der "Unpassierbaren" 35 Wege.

Andreas P.
Forums-Junkie
Beiträge: 1282
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Beitrag Re: Sprengen?
am 05.04.2021, 20:54

Zitat von Fossil am 05.04.2021, 15:36
.........?
Ja und was machen wir also? Warscheinlich das pragmatischste, wir stimmen mit den Füßen ab und spuren neu , das ist warscheinlich das unschädlichste, wenn die NPV nicht willens und in der Lage ist, mit akzeptablen Lösungen selber sinnvoll zu gestalten,....

Sag ich doch.

Fossil
Stiegengeher
Beiträge: 322
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Beitrag Re: Sprengen?
am 05.04.2021, 21:14

Ja, Andreas ich hatte Dich zitiert, was passenderes war nicht zu finden.

Roland
Stiegengeher
Beiträge: 548
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Beitrag Re: Sprengen?
am 05.04.2021, 22:24

Bäume sprengen geht doch nicht. Die NPV ist dagegen, weil:
1. Der Sprengstoff ist viel zu teuer
2. Der Hickelkopf könnte umfallen
3. Wertvolle Biotope könnten zerstört werden, z.B. das seltene Thorwald-Moos. Man hat festgestellt, daß bei diesem Moos das sonore Dröhnen von Motorkettensägen wachstumsfördernd wirken kann, es aber bei einer Sprengung durch den plötzlichen Schalldruck zu interzellulären Rupturen kommt, wodurch das Moos abstirbt.
4. Sprengen ist auch gar nicht gut für die wertvolle Tierwelt, besonders nicht für die erst vor kurzem im Zschandgebiet entdeckte Mikrobe "Kakerlakus Zimmermanndensis". Durch die Detonation einer Sprengladung kommt es im Strickleiternervensystem der Mikrobe zu Verwirbelungen, der Organismus weiß dann nicht mehr, was hinten und vorne ist, stirbt ab, und in der Folge bricht das ganze Ökosystem des Zschandes zusammen.
5. Als Alternative zum Sprengen überlegt jetzt die NPV, für Wanderer am Zeughaus eine Ausgabestelle für japanische Zugsägen einzurichten. Jeder Wanderer erhält eine Säge und muß Fotos als Beweis dafür machen, daß er einen Baum zersägt hat, und für 10 zersägte Bäume gibts dann einen Gutschein über eine ungehinderte Begehung des Entenpfützenweges.

Achim
Neuling
Beiträge: 19
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Beitrag Re: Sprengen?
am 06.04.2021, 08:38

Der war gut...

Weiß eigentlich jemand verlässlich wie das wertvolle Ökosystem auf das Baummikado tatsächlich reagiert. Für den Laien sieht das einfach nut tot aus. Letztes Jahr am Winterstein waren mir in dem neu entstehendem Urwald hauptsächlich Birken und Brombeeren aufgefallen.

Andreas P.
Forums-Junkie
Beiträge: 1282
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Beitrag Re: Sprengen?
am 06.04.2021, 09:03

Roland hat natürlich die Leitpflanze des Nationalparks vergessen - den stängelumfassenden Knotenfuß 🙂 ohne den kommt doch eigentlich gar keine Begründung im NP aus.

Und, Achim, ob das Ökosystem wertvoll ist oder nicht liegt immer im Auge des Betrachters. Aus meiner Sicht ist jede Naturansammlung in irgendeiner Hinsicht ein Ökosystem und als solche richtig und schützenswert. Ob es nun für eine bestimmte Menschengruppe einen Wert, also Nutzen hat, das wird jede Menschengruppe anders bewerten. Der langfristig denkende Forstwirt hat da sicher schon wieder eine andere Meinung als der kurzdenkende. Und die Wanderer denken ganz sicher anders als die Biologen. Jeder würde demnach auch anders in das System gern eingreifen wollen, um es für die eigenen Wünsche anzupassen.
Aus Sicht der Natur ist das aber nicht nötig und es wird sich von ganz allein ein wirkliches Biotop entwickeln ... die Frage ist eben nur, ob es uns gefällt 🙂 im Saharasand oder der tiefgefrorenen Tundra sind auch Biotope und jedes erfordert eben eine angepasste "Wanderausrüstung".
Um die Natur müssen wir uns jedenfalls keine Sorgen machen. Es wird auf jeden Fall wieder ein Wald wachsen. Vielleicht dauert es länger, wenn es immer wieder so trockene Sommer gibt, vielleicht wird es eher ein halbhohes Buschland, wie ums Mittelmeer. Mit viel Glück bekommen wir einen Mischwald. Aber vielleicht auch nur wieder ein überwiegender Fichtenwald, denn die Jungfichten stehen ja doch beeindruckend dicht schon parat.

spreewolf
Stiegengeher
Beiträge: 981
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Beitrag Re: Sprengen?
am 06.04.2021, 09:36

Wie man es auch nimmt, die Natur geht voran und fragt nicht nach Befindlichkeiten irgendwelcher Interessengruppen.
Der "Waldumbau" findet schon irgendwie statt. Es ist eben nur die Frage wie in 5, 10,20 Jahren das Gebiet aussehen soll. Es ist nun mal eine vielfältig genutzte Kultur-und Naturlandschaft mit Menschen die darin und davon leben wollen und müssen. ….. und Wanderer wandern nun mal hin und her und erfreuen sich an jeglicher Natur. 😉

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